Entwicklung der Golf Seniorenliga Nord (vormals Seniorenliga Niedersachsen)

Anlässlich der alljährlichen Hauptversammlung der Jungseniorenliga Niedersachsen in Syke 1998 kam beim gemeinschaftlichen Essen der Kapitäne die Frage auf, warum es keine Seniorenliga gäbe, zumal doch die meisten Spieler der Jungseniorenliga das Seniorenalter (ab dem 55. Lebensjahr) erreicht hätten. Die Frage wurde durchaus kontrovers geführt, da die Gefahr gesehen wurde, dass die Jungseniorenliga den Großteil ihrer Spieler verlieren würde. Diese Sorge erwies sich im späteren Verlauf als unbegründet, da genügend Golfspieler nachrückten und Seniorengolfer gleichzeitig in der Jungsenioren- und Seniorenliga spielten.

Die Jungseniorenliga Niedersachsen (für Golfspieler ab dem 35. Lebensjahr) war durch die Initiative einiger Golfclubmannschaften entstanden, nachdem es vom Golfverband Niedersachsen/Bremen (GVNB) keine Aktivitäten für die Einführung von Mannschaftswettspielen für Jungsenioren und Senioren gab. Die Wettspiele der Liga wurden durch einen ehrenamtlich tätigen Vertreter eines Golfclubs organisiert.

Hugo Gabler -Kapitän der Jungsenioren Tietlingen- ergriff die Initiative mit einem Schreiben an alle in der Jungseniorenliga Nord organisierten Golfclubs mit dem Vorschlag, parallel zur Jungseniorenliga eine Seniorenliga einzurichten. Für den 8.April 1998 erging eine Einladung an die Vertreter der Golfclubs nach Verden mit dem Ziel, die Seniorenliga zu gründen. es kamen die Vertreter folgender Clubs:

Euregio Bad Bentheim
Sittensen
Tietlingen
Verden
Worpswede
Wümme

In dieser Versammlung wurde die Gründung der Seniorenliga Niedersachsen beschlossen, zum ehrenamtlichen Ligaleiter wurde Hugo Gabler gewählt. Gemeinsam wurde eine Spielordnung diskutiert und verabschiedet, dabei wurden die Erfahrungen aus der Jungseniorenliga berücksichtigt.

Für 1998 waren 8 Mannschaften gemeldet (Euregio Bad Bentheim und Tietlingen mit je 2 Mannschaften), die auf 2 Gruppen aufgeteilt wurden. An jeweils 3 Spieltagen wurden 2 Vierer und vier Einzelspiele ausgetragen. Jede Mannschaft bestand aus mindestens 4 und maximal 8 Spielern, so dass nicht jeder Einzelspieler auch einen Vierer spielen musste. Die Spiele wurden auf 3 verschiedenen Golfplätzen greenfeefrei ausgetragen.

Kurz nach Erscheinen des ersten Artikels im Golfjournal meldeten sich 4 weitere Clubmannschaften kurzfristig zur Seniorenliga an. Es wurde in 1998 eine weitere Gruppe eingerichtet für die Mannschaften von:

Artland
Gutshof Papenburg
Osnabrück
Thülsfelder Talsperre

Die Spielordnung und Gruppeneinteilung wurde in den nachfolgenden Jahren mehrfach an die rasante Ligaentwicklung angepasst. Wesentlich war die Abkehr von 2 Spielrunden mit 2 Vierern und 4 Einzelspielen. Ab 2002 bestand jede Mannschaft aus 6 Spielern, die Einzellochspiele mit Bruttowertung durchführten. Die Anzahl der Mannschaften jeder Gruppe wurde von 4 auf 6 erhöht, so dass in jeder Gruppe 5 Wettspieltage stattfanden. Die Wettspieltage wurden durch die jeweiligen Gruppenkapitäne im gegenseitigen Einvernehmen und nach Verfügbarkeit der Golfanlagen festgelegt.

Der Aufbau der Liga entsprach ab 2002 einer Pyramidenform:

Liga 1 mit 2 Mannschaften
Liga 2 mit 4 Mannschaften
Liga 3 mit 8 Mannschaften

In den einzelnen Gruppen stiegen am Jahresende jeweils 2 Mannschaften ab, deren Plätze von den besten Mannschaften der unteren Liga eingenommen wurden.

Um das gesellige Beisammensein und das gegenseitige Kennenlernen zu fördern, wird vor jedem Spiel ein Frühstück gereicht und nach dem Spiel ein gemeinsames Essen eingenommen. Jeder Teilnehmer hat dafür einen Obolus zu entrichten. Am Saisonende wird für die Ligakapitäne ein Golfturnier mit gemeinsamen Abendessen veranstaltet, das sich großer Beliebtheit erfreut.

Nach 10-jähriger erfolgreicher Aufbauarbeit für die Seniorenliga schied Hugo Gabler auf eigenen Wunsch als Ligaleiter aus, die Ligaversammlung wählte als seinen Nachfolger Eckard Seeling vom Golfclub Euregio Bad Bentheim. Unter seiner Regie ging die rasante Entwicklung weiter. In 2010 wurde die Liga auch für 4. Mannschaften eines Clubs geöffnet und eine zusätzliche Liga eingerichtet für Golfspieler ab dem 70. Lebensjahr. Der Alterspyramide wurde Tribut gezollt. Die immer höhere Lebenserwartung der aktiven Golfspieler sorgt in den Golfclubs für ein Übergewicht älterer, aber noch fitter Spieler, die immer noch Spaß an Wettspielen haben.

Das organische Wachstum der Seniorenliga Niedersachsen war bis 2012 beschränkt auf Clubs des GVNB. Durch Beschluss der Kapitänsversammlung erfolgte in 2012 eine Öffnung für Clubs anderer Landesverbändeund eine Umbenennung in Golf Seniorenliga Nord (GSN), verbunden mit einer neu gestalteten Webseite. In 2013 traten der Liga der Golfclub Magdeburg (Sachsen-Anhalt, LGVLSA, ausgeschieden ab 2017) und der Golfclub Am Hockenberg (Golfverband Hamburg, GVH), im Jahr 2014 der Golfclub St. Dionys und Buchholz-Nordheide (beide im GVH) und in 2021 der GC Buxtehude (GVH). Bei den Golfclubs des GVH handelt es sich um Clubs aus dem Gebiet Niedersachsen, die sich wegen der Nähe zu Hamburg dem GVH angeschlossen haben. Bis auf ganz wenige Ausnahmen waren bis zum Jahr 2016 fast alle Golfclubs von Niedersachsen in der Seniorenliga vertreten. 

Um die angebliche Gefährdung der Gemeinnützigkeit durch den Ligabetrieb zu vermeiden, wurde am 04.03.2015 wurde zwischen der Golf Seniorenliga Nord und dem GVNB ein Kooperationsvertrag abgeschlossen, der aber seitens des GVNB zum 31.12.2015 gekündigt wurde. Wegen der angeblichen Gefährdung der Gemeinnützigkeit gründete der GVNB nach dem Vorbild der GSN eine eigene Herrenligen für die Altersklassen 50 und 65 und 70. Im Raum Niedersachsen/Bremen gibt es somit zwei konkurrierende Ligensysteme. In 2016 wurden 30 Clubs mit ca. 100 Mannschaften aus der Golf Seniorenliga Nord abgeworben. Das Thema Gefährdung der Gemeinnützigkeit hat sich in 2017 durch eine Entscheidung des FA Northeim de facto erledigt, hat aber nachhaltig die Entwicklung der GSN beeinflusst.

 

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